Auf meinen
Aufruf für neue Übersetzer haben sich ein paar Leute gemeldet, auch "alte Bekannte" haben gemeint, sie würden sich dafür interessieren, an der deutschen Thunderbird-, Firefox- oder SeaMonkey-Übersetzung mitzuhelfen.
Sebastian "Archeopteryx" hat im Thunderbird-Forum einen
Beitrag mit wichtigen Ressourcen gepostet, ich will hier auf dem aufbauen und einen kleinen Überblick geben (teilweise 1:1 übernommen, teilweise von mir etwas mehr ausgeführt):
Wichtigste Regel:
Es gibt einige Werkzeuge, die man erste kennen lernen muss. Keine Angst, wir haben alle Fehler gemacht, nur daraus lernt man. Wir "anderen" beißen nicht, sondern helfen gerne!
Anfangs muss man eventuell etwas Software installieren, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, man kann auch jederzeit um Hilfe fragen oder falls etwas nicht verständlich ist.
- Bugzilla ist die Seite, wo die meisten Entwicklungsentscheidungen und Fehlerberichte verwaltet werden.
Berichte über die deutsche Übersetzung gehören dort in das "Produkt" "Mozilla Localizations" und dessen "Komponente" "de / German". - Localization Quick Start Guide - Einführung in die Mozilla-Übersetzungsarbeit mit vielen Links und Erklärungen verschiedener Werkzeuge und Begriffe.
Da auch Webseiten-Übersetzungen usw. angesprochen werden, braucht man nicht alles davon, um ein Produkt wie Firefox, Thunderbird oder SeaMonkey zu übersetzen. - L10n Dashboard: Zeigt den Stand der Lokalisierung der verschiedenen Produkte an.
Zeilen mit roter Farbe haben fehlende Texte, mit gelber nur (ev.) überflüssige, mit grüner haben sie alles übersetzt. Der "C"-Link in jeder Zeile zeigt an, welche "Strings", also Textstücke, wirklich fehlen oder überflüssig sind, sowie ev. Fehler und Warnungen. - Localization with Mercurial: Beschreibt, wie man die Texte für die Übersetzung runterlädt.
Hier geht es um jenen Kern, der Leuten ohne Programmiererfahrung meist mal nicht ganz geheuer ist. Man gewöhnt sich aber dran und lernt Dinge, die man an vielen anderen Stellen auch brauchen kann (die meisten Open-Source-Projekte laufen auf ähnlicher Basis dazu). Wir arbeiten in der deutschen Übersetzung meist direkt mit den Textdateien, was manchmal komisch anmutet, aber sehr gut funktioniert. - Die "de"-Repositories: Central, Aurora, Beta
Hier liegen die eigentlichen Übersetzungen, die 3 verschiedenen Repositories entsprechen den Firefox-Kanälen Nightly, Aurora und Beta (es gibt ein viertes für Release, das ist für uns Übersetzer aber belanglos, denn dort werden keine Änderungen mehr angenommen) - bei Thunderbird und SeaMonkey mögen die nicht ganz diese Namen haben, gelten aber äqulivalent, alle Produkte sind im gleichen Repository. Alle 6 Wochen, am Release-Tag, wird alles aus Aurora nach Beta übernommen, und für die englische Orginialversion auch Central nach Aurora. Wir versuchen auch für de Central und Aurora immer wieder zu synchronisieren, aber das passiert meist erst etwas später, für die meisten Übersetzer ist das aber eher wenig relevant. Die Hauptarbeit zur Übersetzung sollte auf Aurora passieren, denn da bleibt der Vergleich zu den "originalen" immer 6 Wochen lang konstant - wenn wir das aber übersetzt haben, versuchen wir, auch für Central mit deutschen Übersetzungen nachzuziehen, aber da kann sich ständig etwas ändern. - Patching a Localization und Creating a patch: Wie man die Änderungen in einer Datei speichert
Wenn man (wie jeder, der mal "frisch" ins Team reinkommt), die Berechtigungen nicht hat, um direkt in Mercurial Änderungen einzuspielen, muss man diese Patch-Dateien erstellen und dann an einen "Bug" in Bugzilla als Attachment hochladen sowie einen, der schon im Team ist, um "Review" fragen (siehe Getting Reviews, von zweiterem Artikel verlinkt). Der zweitere Artikel stammt aus einer Serie, die für Änderungen am Programmcode von Firefox, Thunderbird und SeaMonkey auch gilt, für Übersetzungen läuft manches ähnlich, aber oft lockerer (kompilieren und testen ist nicht unbedingt vorher notwendig, und ähnliches). - L10n-checks und compare-locales: Zwei Werkzeuge (Skripts), um die Übersetzung auf Fehler zu übeprüfen (z.B. zweimal den gleichen Buchstaben für den Zugriff auf verschiedene Menüeinträge)
Braucht man nicht unbedingt verwenden, aber sich hilfreich, um Probleme zu finden. Compare-locales ist exakt jenes Skript, das auch hinter dem "C"-Link im L10n-Dashboard (siehe oben) liegt, bringt also gegenüber dem nichts neues, man kann es aber auch gleich lokal verwenden, wenn man will, um am eigenen Computer zu kontrollieren, dass man "alles erwischt" hat.
An dieser Stelle möchte ich auch auf den IRC-Chat verweisen: In Channel
#mozilla.de (am Server irc.mozilla.org) sind einige deutsche Community-Mitglieder, inklusive Übersetzern wie Archeopteryx, Topal, KaiRo (ich), chewey und andere sehr oft online und helfen bei Fragen zu diesen Themen gern weiter, so weit wir können (allerdings, bitte Geduld haben, wir haben das oft neben der Arbeit offen und sehen nicht ständig rein und können nicht immer antworten).
Und jeden Mittwoch um 21 Uhr ist in
#deMeeting ein Treffen der ganzen deutschen Übersetzer-Gemeinschaft, in dem wir durchbesprechen, was es in der jeweiligen Woche an Neuigkeiten gibt bzw. wo wir uns koordinieren müssen. Wir freuen uns über interessierte Teilnehmer!
Damit hoffe ich, einige interessante Hinweise geboten zu haben und hoffe, dass einige "neue" Leute uns in Zukunft bei den Übersetzungen helfen!